Die erste Internationale Land- und Gartenbauausstellung in Deutschland fand 1865 in Erfurt statt. Genauer gesagt auf der Daberstedter Schanze, dem heutigen Stadtpark. Mit der BUGA kehrt wieder eine bundesweite Gartenausstellung in die Blumenstadt zurück. Doch wer hat sie in diesem Jahr geplant? Für unsere Wahlkreiszeitung “SÜD” haben wir ein Interview mit der Planerin, Laura Heuschneider, geführt.
Liebe Frau Heuschneider, Sie haben die Landschaftsgestaltung der BUGA2021 in Erfurt mitentworfen. Haben Sie einen Lieblingsplatz oder eine Stelle, die Ihrer Meinung nach besonders schön geworden ist?
Zur Eröffnung, wenn es überall auf dem Petersberg blüht, wird jeder Winkel schön sein. Aber jetzt, wo die Baustelle noch im Schlusssprint ist, bin ich von der Buchsersatzpflanzung in barocken Formen auf dem Oberen Plateau sehr begeistert.
Erfurt hat eine lange Tradition in der Blumenschau. Wie ist ihr Verhältnis zu unserer traditionsreichen Blumen-Stadt?
Wir hatten das große Glück viele der Erfurter und Thüringer Gartenbau-Fachleute kennen zu lernen und gemeinsam die Detaillierung zu planen. Einige Erfurter Kollegen kenne ich schon aus meinem Studium in Dresden. So sind uns nicht nur die Stadt, sondern auch die Erfurter und Erfurterinnen in der Planungszeit ans Herz gewachsen.
Der Petersberg ist ein besonderes Erfurter Denkmal und einer der wichtigsten historischen Orte der Stadt. Hat diese historische Bedeutung des Petersbergs für eine besondere Herausforderung gesorgt?
Die Geschichte des Petersbergs fordert Respekt für seine unterschiedlichen Zeitschichten. Neben dem Erhalt der Originalsubstanz war es das Ziel, die Atmosphäre des Ortes weiterleben zu lassen. Deshalb war uns die behutsame Planung und gute Abstimmung mit der Denkmalbehörde sehr wichtig.
Welches Konzept haben Sie sich denn mit ihrem Team für den Petersberg überlegt und was macht dieses so besonders?
Die Zitadelle mit Ihren beeindruckenden Bastionen lässt einzigartige Räume entstehen. Während der BUGA werden der militärischen Monumentalität Blüten und Gemüse als kraftvolle, fröhliche und friedliche Visionen entgegengesetzt.
Für den Entwurf einer so großen Veranstaltungsfläche ist viel Kreativität gefragt. Wo haben Sie sich die Ideen und Inspiration für die BUGA in Erfurt hergenommen?
Wir haben uns die räumlichen Situationen genau angesehen und die Geschichte und Besonderheiten von Erfurt und der Region untersucht. So werden die Besucher und Besucherinnen viele Installationen und Pflanzungen erleben können, die nur für den Petersberg entwickelt wurden.
Haben Sie vielen Dank für das Gespräch, Frau Heuschneider!
Laura Heuschneider studierte Landschaftsarchitektur in Dresden und gründete 2011 ihr eigenes Büro in Westfalen.