Neue Visionen für eine fürsorgliche Gesellschaft

„Care-Arbeit“ – ein Begriff, der in den letzten zwei Pandemiejahren immer wieder gesellschaftlich und politisch diskutiert wurde. Denn in der Pandemie wurde zum ersten Mal für eine sehr breite Masse sichtbar, was bisher als „unsichtbare Arbeit“ und überwiegend (80 Prozent) von Frauen stillschweigend übernommen wurde. Und trotzdem das Thema viel diskutiert wurde, geändert hat sich bislang nicht viel. Es sind aktuell immer noch die Frauen, die bei coronabedingter Kita- oder Schulschließung zu Hause bleiben oder in Teilzeit gehen, um Angehörige zu pflegen. Auf genau diesen Umstand macht jährlich der Equal Care Day aufmerksam: Weil Care-Arbeit überwiegend „unsichtbare Arbeit“ ist, wird sie, genau wie der Schalttag 29. Februar, oft übergangen. Daher findet der Equal Care Day am 29. Februar in Schaltjahren und in allen anderen Jahren am 1. März statt.

Zum diesjährigen Equal Care Day fordere ich neue Visionen für eine fürsorgliche Gesellschaft:

In unserem gesamten Lebensverlauf sind wir auf fürsorgliche Zuwendung und Versorgung angewiesen, sei es das Neugeborene oder die Pflege der älteren Menschen. Dazwischen liegen Jahre des Broteschmierens, des Einkaufens für die Familie, das Bewältigen des Haushaltes und Kümmerns um Mitmenschen – also kurz Jahre des Pflegens, Kümmerns und Sorgens. Warum also setzen wir nicht schon im Schulalter mit der Aufklärungsarbeit an und vermitteln den Kindern und Jugendlichen unabhängig ihres Geschlechtes, dass Erwerbs- und Fürsorgearbeit den gleichen Stellenwert haben.

Allein damit ist es aber nicht getan: Neben dem gesellschaftlichen Umdenken braucht es natürlich auch von staatlicher Seite Gesetze und Initiativen, die eine faire und gerechte Aufteilung von Sorgearbeit ermöglichen. Das wären zum Beispiel eine priorisierte und verlässliche Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur, die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen sowie flexible Möglichkeiten, die eigene Erwerbstätigkeit bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren, um Sorgearbeit zu übernehmen.

Die SPD-Landtagsfraktion nimmt den Equal Care Day zum Anlass, in einer Veranstaltungsreihe aus verschiedenen Perspektiven zu erörtern, wie die Zukunft der Care-Arbeit aussehen kann. Für ein Auftaktgespräch mit mir ist die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Claudia Moll, angefragt. Weiterhin werden die Abgeordneten Diana Lehmann gemeinsam mit Dr. Eva Tolasch (Uni Jena) und Denny Möller mit Hannelore Hauschild (Seniorenbeauftragte) über die Vereinbarkeit von Care-Arbeit, Familie und Arbeit diskutieren. Alle Termine sind auf der Homepage der SPD-Fraktion unter www.spd-thl.de zu finden.

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