Zur Landtagssitzung im März setzt die SPD-Fraktion die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen auf die Agenda. In einer von ihr beantragten Aktuellen Stunde fordert sie zu mutigen Schritten hin zu spürbaren Verbesserungen auf.
Es ist jetzt höchste Zeit, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern. Die Corona-Pandemie wirkt seit zwei Jahren wie ein Brennglas für die schon länger bestehenden Herausforderungen in der Alten- und Krankenpflege. Doch Klatschen allein hilft nicht. Viele Pflegekräfte überlegen, den Beruf zu wechseln – oder haben es bereits getan. Damit verschärft sich der Fachkräftemangel auch in Thüringen. Pflege muss einer der attraktivsten Berufe am Arbeitsmarkt werden, für Auszubildende ebenso wie für Rückkehrer:innen und Berufswechsler:innen.
Daher schlage ich vor, die Regelarbeitszeit in der Alten- und Krankenpflege bei vollem Lohnausgleich schrittweise auf 30 Stunden pro Woche zu reduzieren. In einigen europäischen Ländern wird die 30-Stunden-Woche in der Pflege bereits praktiziert. Die Pflegekräfte dort sind motivierter, die Qualität der Pflege ist höher und der gesellschaftliche Status ein ganz anderer. Wir sollten da in Thüringen nicht zurückstehen. Zusätzlich braucht es allgemeinverbindliche Tariflöhne und bessere Personalschlüssel.