Aufgrund der im Bundesvergleich sehr niedrigen Impfquoten in Thüringen kann sich Thüringen auch mit Blick auf das aktuelle Pandemiegeschehen keine weiteren Verzögerungen bei der Impfstrategie leisten. Eine landesweite Impfbereitschaft ist in Thüringen da. Jetzt kommt es darauf an, schnell dafür zu sorgen, dass sich entsprechend der vereinbarten Prioritäten alle Menschen impfen lassen können, die das aktuell wollen. Wenn das mit der momentanen Impfstrategie des Thüringer Gesundheitsministeriums nicht zielführend geht, haben wir die Pflicht hier schnellstmöglich nachzubessern.
Es geht um einen Schutz der gesamten Bevölkerung und hier insbesondere der hochgefährdeten Gruppen. Die momentane alleinige Ausrichtung auf medizinische Kliniken oder Einrichtungen entspricht dem nicht. Es ist wichtig, parallel zu diesem Ansatz auch ältere, wenig mobile Menschen sowie ambulante medizinische Versorgungsstrukturen schnellstmöglich zu schützen. Denn der Hauptteil der Pflege und Versorgung der gefährdeten älteren Menschen findet in Thüringen im ambulanten und nicht im stationären Bereich statt. Zudem muss Thüringen schon jetzt vorplanen und bereit sein, wenn weitere Impfstoffe zugelassen werden, damit die Impfungen besser in die Fläche ausgerollt werden können.
Deshalb sollte der Großteil des Impfstoffes an unsere Impfzentren gehen, damit die, die sich impfen lassen wollen, auch schnellstmöglich geimpft werden können. Kritisch wäre hierbei zu hinterfragen, ob nicht sogar Landkreise mit hohen Inzidenz Werten bei der Verteilung bevorzugt werden sollten, um die Hotspots bestmöglich einzudämmen.
Impfungen sind ein wichtiger Schutz und können ein wirksames Mittel gegen die Krise sein. Jetzt liegt es an uns, sie wirksam einzusetzen.