Bereits vor der derzeitigen Gesundheitskrise war die Pflege personell unterbesetzt. Die hohe Arbeitsbelastung und der Fachkräftemangel verstärken sich gegenseitig wie in einem Teufelskreis. Deswegen braucht es mutige Schritte um diese Entwicklung zu durchbrechen.
Um die Arbeitsqualität spürbar zu verbessern, fordern wir als Thüringer-SPD, dass in der Alten- und Krankenpflege die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt wird. Die derzeitige Krise zeigt eindrücklich, dass Investitionen in unserer Gesundheitssystem jeden Euro wert sind. Die anfänglichen Mehrausgaben würden sich langfristig durch eine bessere Qualität der medizinischen Versorgung mehr als rentieren.
Dass die 30-Stunden-Woche funktioniert, zeigt ein Blick zu unseren nordeuropäischen Nachbarn. Die Einführung sollte natürlich schrittweise erfolgen, um genügend Personal auszubilden zu können und ehemalige Pflegekräfte zu einer Rückkehr zu bewegen. Es ist klar, dass das derzeitige Modell gescheitert ist. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, um dem immer größer werdenden Fachkräftemangel zu begegnen.
Wichtig ist uns zu betonen, dass damit nicht alle Probleme beseitigt sind. Zu einer hochwertigen Pflege gehören aber beispielsweise auch ein fester Personalschlüssel für die stationäre Alten- und Krankenpflege. Außerdem setzt sich die SPD für allgemeinverbindliche Tariflöhne ein. So ist das Lohngefälle zu den westdeutschen Bundesländern ein weiterer Grund für den regional verschärften Fachkräftemangel.